Geschichte des Fahrrads

Published by admn on Wednesday, February 16, 2022

Die Geschichte der Fahrräder lässt sich bis zum Jahre 1815 zurückführen, denn zu dieser Zeit fand in Indonesien ein schlimmer Vulkanausbruch statt, welcher negative Auswirkung auf die Ernte hatte und zu Hungernot führte, wodurch die Pferde nicht ernährt werden konnten und als Notnahrungen dienten. Da die Pferde aber eine wichtige Funktion als Arbeitstiere und Zugtiere für Transportmittel waren, war schnell ein Ersatz nötig. Dieses Problem löste der aus Karlsruhe gebürtige Karl Drais, der daraufhin eine einspurige Laufmaschine, erstmalig mit zwei Rädern, auch Draisine genannt, erfand. Diese Laufmaschine stellte zu dem Zeitpunkt den Vorläufer des Fahrrads dar. Seine erste Fahrt mit dieser erstaunlichen Erfindung hatte ein großes Ansehen in den Medien und dieses führte dazu, dass sie nicht nur in Deutschland zu einer Bekanntheit wurde, sondern auch in Europa. Danach kam es aber zu mehreren Verboten, da immer häufiger mit der Laufmaschine gefahren wurde und dadurch eine höhere Fußgängergefahr bestand. Als Folge war sie vorübergehend von der Bildfläche verschwunden, bis es später wieder als Sportgerät zum Vorschein kam.

Die Geschichte des Fahrrads in wenigen Minuten erklärt

Eine Weiterentwicklung war in den 1860er Jahren das Hochrad, wobei hier die Pedale die Neuheit waren. Ebenso war es mit einem großen Vorderrad und mit einem kleinen hinten angebrachten Stützrad versehen. Die Sitze wurden hierbei weiter nach vorne und höher gesetzt, dies bewirkte beim Pedalieren einen Kraftaufwand von oben und ein geringeres Einlenken vom Vorderrad. Dadurch die Verwendung von immer größeren Vorderräder konnte eine schnellere Fahrt ermöglicht werden, das Auf- und Absteigen aber war nur durch die hinten vorhandene Fußraste möglich. Das zum Ende fertig entwickelte Hochrad führte zu einem großen Verletzungsrisiko, da der Sitz des Hochrads sehr hoch und vorne lag und bei Bremsvorgängen oder anderen Hindernissen zu Unfällen führte. Man versuchte es aber durch den Einbau von Speichen und Kugellagern zu verbessern. Aufgrund von gefährlichen Stürzen und dem damit verbundenen Risiken wurde es bald von dem Niederrad auch Sicherheitsfahrrad abgelöst. Denn dieser hatte zwei gravierende Verbesserungen für dieses Problem. Begonnen hat es mit dem aus Amerika stammenden „Kangaroo“ (Das Kangaroo war ein Hochrad mit einer Kettenübersetzung am Vorderrad, das bis 1886 hergestellt wurde) im Jahr 1884. Hierbei wurde die Größe des Vorderrads um die Hälfte minimiert und ein auf beiden Seiten vorhandenes Pedal und Kettenantrieb mit Übersetzung verwendet. Des Weiteren folgten später weitere Uberarbeitungen, wie feste Pedale, die das Hinterrad über eine Kette und eine Gangschaltung antrieben. Ebenso wurden auch Veränderungen am Vorderrad vorgenommen, indem eine Lenkstange und eine Gabel hinzugefügt wurden und später erfolgte dann noch ein Tretkurbelantrieb zwischen dem Hinter- und Vorderrad. Im Jahre 1885 kam der John Kemp Starleys Rover raus, welcher eine Vorlage zu dem heute bekannten Fahrrad sein sollte. Das Vorderrad war kleiner und das Hinterrad größer, als beim Hochrad, sodass es wieder dem Ursprungsdesign des Draisine ähnelte. Die Beliebtheit der Kangaroos war somit nur von kurzer Dauer, das Sicherheitsniederrad von John Kemp Starley (1885) hat diesen Radtypen rasch abgelöst.

Danach wurden viele Verbesserungen vorgenommen, die zur einer schöneren Optik und umfangreichen Ausrüstungen beigetragen haben, wie Lampen, Klingeln und Sicherheitsaspekte des einspurigen Fahrzeugs, das nur durch reine Beinkraft bewegt wurde. Die Niederräder waren bezüglich der Geschwindigkeit sogar schneller, als die Hochräder und ermöglichten den Menschen zum Beispiel weiter von der Arbeit weg zu wohnen oder generell preiswert unterwegs zu sein. Denn mit einem gut gelagertem Fahhrad kann man an einem Tag auch mehr als 100 km fahren. Eine weitere bedeutende Verbesserung bezog sich auch auf die Rolle der Frau beziehungsweise auf die Emanzipation der Frau, wodurch dann das Fahrrad auch als „Freiheitsmaschine“ bezeichnet wurde. Die Mode der Frauen wurden den Fahrzeugen angepasst, beziehungsweise für sie praktischer und lockerer, denn war es zu der Zeit üblich, dass sie zum Beispiel häufig Röcke trugen, wodurch sie bei den Fahrten eingeschränkt wurden. Es entwickelten sich geschlechtsneutralere Kleidungsstile für Frauen, welche sich ebenso als praktischer herausstellten und zum Beispiel durch Hosen oder Hosenröcke erweitert wurden. Somit kann man sagen, dass ein Fahhrad mit seinen Kugellagern nicht nur als Arbeitsgerät verwendet wurde, sondern vermutlich auch schon damals als ein Status-Symbol, dem sich auch Mode oder Designer angepasst haben.

Die sehr erfolgreiche und ökologische Fahrradgeschichte hielt an, bis sie in den 50er Jahren von den Autos abgelöst wurde. Diese wurden nun als gängiges Transportmittel angesehen und erst Ende der 70er schafften die Fahrräder wieder ihr Comeback, da die Vororte und Straßen immer befahrbarer für Fahrräder wurden. On in den 80er, 90ern oder heute, Fahrräder waren und sind immer noch sehr beliebt, deshalb wird immer mehr darauf geachtet die Umgebungen fahrradfreundlicher zu gestalten und sie immer besser der Infrastruktur anzupassen. Die Nutzung des Fahrrads nimmt immer mehr zu, da es sehr viele positive Aspekte mit sich bringt, wie Umweltfreundlichkeit, der günstige Preis für ein flexibles Transportmittel der gleichzeitig die Möglichkeit bietet etwas Sport zu betreiben, um vor allem die Kondition und damit die generelle Gesundheit zu stärken. Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass auf der ganzen Welt über 1 Milliarde Fahrräder verwendet werden.